Siegfried Meyer

geboren am 11.07.1921

Siegfried Meyer war der älteste Sohn von Max und Emilie Meyer und von Beruf Bügler. Er war zweimal in Buchenwald inhaftiert, das erste Mal im Zusammenhang mit den Novemberpogromen 1938. Laut dem sogenannten „Nummernbuch der Judenaktion vom November 1938“ wurde er am 12. November 1938 in Buchenwald mit der Haftnummer 25739 registriert und zusammen mit insgesamt mehr als 9000 weiteren jüdischen, im SS-Sprachgebrauch „Aktionshäftlinge“ genannten Männern in einem mit Stacheldraht vom restlichen Lager abgegrenzten „Sonderlager“ neben dem Appellplatz untergebracht. Er wurde am 15. Dezember 1938 aus dem Konzentrationslager entlassen. Am 16. August 1944 wurde Siegfried Meyer mit einem Transport aus dem Konzentrationslager Stutthof erneut nach Buchenwald verschleppt und hier nun mit der Haftnummer 82267 registriert (Haftnummer in Stutthof: 60320; auf der Häftlings-Personal-Karte wird er als Siegfried Israel Meyer geführt). Den Dokumenten nach war er seit 1. November 1943 im KZ Riga inhaftiert gewesen (Haftnummer dort: 10309). Über die Umstände seiner Verschleppung nach Riga geben die Dokumente leider keine Auskunft. Nach seiner Ankunft in Buchenwald war Siegfried Meyer zunächst in einem Zelt im sogenannten kleinen Lager untergebracht. Am 16. September 1944 verlegte man ihn in das Außenlager „Bochumer Verein“. Mit der Auflösung des Außenlagers im März 1945 wurden 1326 Häftlinge in geschlossenen Waggons in das Stammlager Buchenwald zurückgebracht. Siegfried Meyer wurde nun im Block 51 im kleinen Lager einquartiert. Ab 7. April 1945 begann die SS mit der teilweisen Räumung des Lagers, von der vor allem das kleine Lager, im besonderen Maße aber auch viele jüdische Häftlinge betroffen waren. Auch Siegfried Meyer scheint bei der Teilräumung des Lagers auf einen Todesmarsch oder –transport gezwungen worden zu sein. Falls das Datum seiner Ankunft im KZ Dachau stimmt, das im Gedenkbuch des Bundesarchivs genannt wird, dann ist es sehr wahrscheinlich, dass er zusammen mit ca. 5000 anderen Häftlingen mit einem Bahntransport am 7. April 1945 in Richtung Flossenbürg gebracht werden sollte; der Transport wurde jedoch nach Dachau umgeleitet, wo nach weiteren Umleitungen und Fahrtunterbrechungen am 27. April 1945 zwei Zugteile ankamen. Siegfried Meyer, schwer krank von den KZ-Quälereien, starb im wenige Tage nach seiner Ankunft befreiten Lager Dachau am 18. Mai 1945 (Diese Angaben stammen aus einer schriftlichen Auskunft aus dem Archiv Buchenwald; die Originaldokumente zu Siegfried Meyer befinden sich heute im Archiv des Internationalen Suchdienstes in Bad Arolsen. Die Grabstätte des Siegfried Meyer befindet sich auf dem Waldfriedhof in Dachau, Terrasse E, Reihe 1, Grabfeld 339).