Berta Edelmann

geboren am 07.02.1931 in Paderborn

Berta war das jüngste Kind von Robert und Ida Edelmann. Sie wohnte zunächst mit ihren Eltern in Bad Lippspringe, anschließend zog sie dann 1936 mit nach Hannover. Nach dem Tod ihrer Mutter 1937 kam sie am 11.12.1938 in das jüdische Waisenhaus nach Paderborn, wo sie bis 1942 blieb. Mit dem letzten Transport aus dem Waisenhaus verließ Berta am 26. Mai 1942 Paderborn. Ziel war die jüdische Gartenbauschule in Hannover-Ahlem. Dort blieb sie etwa zwei Monate und besuchte die fünfte Klasse. Berta gehörte wie Margot Abrahams zu den letzten 80 Schülerinnen, die in der jüdischen Schule unterrichtet wurden. Aus einem Lehrerkonferenz-Buch, welches in Yad Vashem in Jerusalem liegt, ist zu entnehmen, dass Berta in Ahlem unter anderem folgende Schulnoten bekam:

  • Führung: Note 1
  • Aufmerksamkeit: Note 2
  • Fleiß und Ordnung: Note 2

Am 30. Juni 1942 wurde die Gartenbauschule in Hannover-Ahlem geschlossen und zu einer Sammelstelle der jüdischen Bevölkerung Hannovers und Umgebung ausgebaut; von hier aus erfolgten die Transporte in die Konzentrationslager der Nazis im Osten. So wurde Berta Edelmann zusammen mit ihrer Großmutter Ernestine Edelmann, die noch in Hannover wohnte und zu diesem Zeitpunkt 77 Jahre alt war, am 23. Juli 1942 mit einem Sonderzug, der vorwiegend aus alten Viehwaggons bestand, nach Theresienstadt abtransportiert. Laut einer Todesfallanzeige aus dem KZ Theresienstadt ist Bertas Großmutter Ernestine einen Monat nach ihrer Ankunft in Theresienstadt gestorben. Bertas schrecklicher Leidensweg war in Theresienstadt aber noch nicht zu Ende. Sie wurde am 23. Oktober 1944 von Theresienstadt nach Auschwitz gebracht und ermordet. Ein letztes Lebenszeichen von ihr war die Bestätigung des Empfangs eines Paketes in Theresienstadt von Paula Naumann, aus Bad Lippspringe vom 3. Juni 1944. Berta Edelmann wurde nur 14 Jahre alt.