Max Meyer
geboren am 16.11.1883
Max Meyer wohnte zusammen mit seiner Frau Emilie und seinen Kindern in der Lange Str. 16. Dort betrieb er auch ein Kolonialwarengeschäft. Doch im April 1933 wurde der reichsweite Boykott jüdischer Geschäfte organisiert, der auch vor dem Geschäft von Max Meyer keinen Halt machte. So marschierten dort SA-Posten auf, die die Kunden am Betreten des Ladenlokals hinderten. Daher sah sich Max gezwungen, das Haus im Februar 1934 an einen „Arier“, den Kaufmann Franz Rudolphi zu verkaufen.
Mit seiner Familie zog er in das Haus der Familie Lorch in die Lange Str. 6. Elfried Naumann berichtet in seinen Lebenserinnerungen, dass das Haus Lange Str. 6 nun das „Judenhaus“ hieß, weil dort die Juden bis zu ihrer Deportation zusammengefasst werden sollten. Am 13. Dezember 1941 schließlich wurde der erste Termin für die Deportation von Paderborner Juden angesetzt. Mit auf der Deportationsliste, auf der insgesamt 29 Juden aus Paderborn aufgeführt waren, standen auch drei Namen von Bad Lippspringer Bürgerinnen und Bürger, nämlich Max und Emilie Meyer sowie ihr Sohn Siegfried. Der Zug ging von Bielefeld nach Riga. Von dort kam Max nicht mehr zurück, sein Schicksal dort ist unbekannt.