Clara Lorch

geb. Meyer, geboren am 05.01.1882

Portrait von Clara Lorch

Portrait von Clara Lorch

Clara Lorch war die Erbin des Kaufhauses Meyer, Lange Straße 6. Am 22. April 1911 heiratete sie den jüdischen Kaufmann Albert Lorch. Das Paar bekam drei Kinder, Lotte, Werner und Helmut.

1934 starb Claras Mann Albert an den schweren Verletzungen, die er sich als Radfahrer bei einer Kollision mit einer Straßenbahn auf der Detmolder Str. zugezogen hatte. Daraufhin betrieb Clara das Geschäft alleine weiter, obwohl sie nach der Machtergreifung der Nazis massiv unter dem Boykottaufruf gegen jüdische Geschäfte litt. So marschierten auch vor dem Ladenlokal in der Lange Str. 6 SA-Posten auf, um die Kunden am Betreten des Geschäftes zu hindern. Bis 1936 gelang es Clara, das Geschäft mit Hilfe von Ersparnissen zu halten, dann musste sie das Geschäft auf behördliche Anweisung hin schließen. Die Familie konnte aber im Haus wohnen bleiben. Das Geschäft wurde an den Kaufmann Franz Rudolphi vermietet, der schon das Ladenlokal von Max Meyer, Lange Str. 16, übernommen hatte.

Am 8. Juli 1942 wurde Clara Lorch zusammen mit ihrer ledigen Schwester Meta Meyer, die bei ihr im Haus wohnte, von der Gestapo verhaftet und in das jüdische Sammellager in Bielefeld gebracht, von wo aus sie am 11.7.1942 mit einem Zug in das Vernichtungslager Ausschwitz transportiert wurden. In Ausschwitz verliert sich die Spur der beiden Frauen, so dass anzunehmen ist, dass beide unmittelbar nach ihrer Ankunft den Tod in der Gaskammer fanden.

Zur Erinnerung an Clara Lorch ist in Bad Lippspringe eine Straße nach ihr benannt worden, der Clara-Lorch-Weg.